In der Einzelbewertung schneiden die Regierungskandidierenden so ab:
Thomas de Courten (SVP)
Der SVP-Nationalrat aus Rünenberg gilt als etwas spröde, untermauerte aber mit einem herzhaften und engagierten Auftritt, dass er als vierter Bürgerlicher neben den drei Bisherigen unbedingt in die Regierung will. De Courten sang ein Loblied auf Wettbewerb, schlanken Staat und ein Unternehmertum ohne bürokratische Fesseln. Dass er daneben die Selbstständigkeit des Baselbiets und die Souveränität der Schweiz betonte, kam beim eher weltoffenen Handelskammer-Publikum nicht ganz so gut an.
Monica Gschwind (FDP)
Die freisinnige Regieurngsrätin präsentierte sich genau so wie bei vielen anderen öffentlichen Auftritten: energisch, mit klarem Fokus, doch auch etwas verkrampft. Betonte die jüngsten Errungenschaften in der Partnerschaft mit Basel-Stadt und wies auf die grosse Bedeutung der Berufsmaturität hin. Dabei nahm sie die anwesenden Wirtschaftsvertreter in die Pflicht, Lehrstellen zu schaffen. Untermauerte ihren Gestaltungswillen als Bildungsdirektorin.
Anton Lauber (CVP)
Der Spiritus rector der aktuellen Baselbieter Regierung wirkt im Landrat oft streng und lehrerhaft – nicht so auf dem Handelskammer-Podium: Lauber bewies an den richtigen Stellen Wortwitz und Humor, hatte insgesamt einen lockeren Auftritt. Der Finanzdirektor geriet allerdings auch bei einfachen Fragen ins Dozieren. Kurze, klare Antworten sind nicht seine Stärke. Blieb zudem unverbindlich: Als das Thema Mehrwertabgabe gestreift wurde – das Baselbiet stimmt am Sonntag darüber ab – sagte Lauber, er wolle „nicht zu politisch werden“.